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der Lästerer

Die sieben Tage der Schöpfung
von Karsten Dörges
Oktober 1998


Prolog:

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde, die ganze Welt. Auf der Erde war es noch wüst und unheimlich; es war finster, und Wasserfluten bedeckten alles. Über dem Wasser schwebte der Geist Gottes. (Genesis 1, 1+2)

DIE ERSCHAFFUNG DER WELT

Für ALLE Teetrinker, die bisher nicht wahrhaben wollten, daß es den Kaffee schon vor dem Tee gab.

Tag X-1: Wie alles begann...

In einem Land, einen Tag vor unserer Zeit. Nebelschwaden zogen durch den (fast) zeitlosen Raum des Ursprunges. Chaos regierte den Raum. Irgendwo in den Weiten lichtete sich der Nebel. Ein alter bärtiger Mann saß gelangweilt über einem Buch - dem Anhalter. Nicht weit von diesem Schauplatz entfernt flog eine kleine Wolke durch das Nichts. Es war eine sehr kleine Wolke, die nichts Böses dachte und sich ihres Daseins freute. Soviel dazu.

Etwas weiter entfernt von diesem Ort wabbelten 42 Liter deprimierte Ursuppe durch das Nichts. Die Suppe hatte ein Problem, sie hatte keine Lust mehr das zu sein, was sie ist, nämlich Suppe. Viel lieber wollte sie etwas völlig neues werden. Nachdem sie nun einige Zeit durch das Nichts gewabbelt war, und mit ihrer Deprimiertheit das ganze Nichts schon fast in den Suizid getrieben hatte, traf sie die kleine Wolke. Was natürlich unser Glück war, denn was wäre geworden, wenn das Universum schon vor seiner Geburt Selbstmord gemacht hätte? So aber hat eine kleine Wolke für die Lebensberechtigung von ziemlich vielen Tieren und leider auch Menschen gesorgt. Seien wir ihr dankbar.

Nun wirkt Depressivität aber nun mal ansteckend und die kleine, arme Wolke wurde von ziemlich heftigen Depressionen geplagt. Sie wollte nun auch etwas anderes werden. Und da wir uns ja vor dem Urknall befinden und physikalische Gesetze und ähnlicher Schwachsinn somit nicht zwingend vorge- schrieben sind, kam was kommen mußte. Der erste synchron ablaufende Mutationsprozeß der Vor-vor- Geschichte. Die kleine Wolke sprach "Ich werde Milch." und so wurde es auch. "Gute Idee", dachte die Ursuppe, und sagte "Ich werde Kaffee." und auch dies wurde. Und so flogen nun ein paar Liter Milch und 42 Liter Kaffee durch das Nichts. So weit, so Kaffee.

Milch und Kaffee waren somit von ihren Depressionen geheilt und weitestgehend glücklich gestellt. Und alles, und wirklich alles hätte hier ihr Ende gefunden, wenn da nicht der alte, bärtige Mann gewesen wäre. Sein Pech, bzw. unser Glück ist und war, das er mehr oder weniger, je nach konfessioneller Auffassung, existiert(e) und somit eine gewisse Gravitation, bzw. Anziehungskraft aufwies. Aufmerksame Leser werden jetzt bemerken, daß es doch zu dem Zeitpunkt gar keine physikalischen Gesetze gab. Doch möchte ich daraufhinweisen, das dort, wo sie nützlich sind, auch welche anzutreffen sind. Und hier sind sie nützlich.

Es begab sich nämlich so: Kaffee und Milch bemerkten, das sie ein unschlagbares Team sind, vereinigten sich und hatten so die Anziehungskraft erfunden. Pech für den alten Mann. Der Milchkaffee wurde nämlich von der Anziehungskraft des alten Mannes ergriffen. und ergoß sich über den erst ziemlich verblüfften und danach ziemlich nassen Mann. Nun dürfte jedem die anregende Wirkung von Kaffee bekannt sein, denn entkoffeinierten Kaffee gab es noch nicht.

So wurde der alte, bärtige Mann das erste Opfer des von gewissen Menschen so heiß geliebten Koffeinflashs. Und in einem ziemlich dicken Buch heißt es, daß dieser Zustand psychischer Hochform genau sechs Tage anhielt und der physische Zusammenbruch am siebenten Tage geschah. Diesen Tag nannte man dann betreffender Weise Sonntag, weil man dort meistens Sternchen sieht und auf das Licht hofft.

Der erste Tag - Ursuppe hat keine Gräten

Es sollte viel Zeit vergehen bis zum nächsten Sonntag, denn wer schon mal zuviel Koffein intus hatte, der weiß, daß es demjenigen dann ziemlich egal ist, was nächste Woche ist: Man muß schließlich erstmal den jetzigen Tag überleben. Wie er da nun so rumflog, so pudelnaß und mit klopfenden Herzen-oder was auch immer Götter in ihrem Inneren haben, hatte er weitere mehr oder weniger Gute Ideen.

Der ersten Einfall, den er hatte, war, es sich ein bischen gemütlich zu machen. Die herumfliegenden Kaffeetropfen waren nämlich nicht gerade sehr einladend. So überlegte er eine Weile und hatte dann folgenden fantastischen Einfall: "Nun mach doch mal einer Licht an. Man sieht ja den Kaffee nicht vor Augen!" Sprach's und es wurde Licht.

Na ja, zugegeben nicht sofort. Es dauerte schon eine Weile bis ein Teil des Nichts sich dazu bereit erklärte ein bischen hell zu werden. Aber das tat es dann - allerdings mit einem leichten Grummeln der Verachtung. Und dieses klein bischen Donnern ist uns allen als Urknall bekannt.

Nun war es wenigstens ein klein wenig hell geworden. Und weil Milch keine Gräten hat, nannte der alte Mann diesen Zustand Tag. Darauf folgte eine Zeit, in der es Dunkel um ihn wurde. Diesen Zustand nannte er Nacht - Just for fun, einfach so. Und da dieses Kapitel natürlich mit einem Happy End enden muß, folgt nun...

Der nächste Morgen - Der Sinn des Kaffees

Fern von diesem Fleck der Idylle inmitten eines ziemlich entnervten Stück Nichts flog ein verirrter Tropfen Milchkaffee. Während er so dahinflog und darüber nachdachte ob der Sinn des Daseins darin bestünde, gerührt oder geschüttelt zu werden, geschah etwas sehr, sehr unwahrscheinliches. Zuerst verspürte er nur ein Kribbeln auf seinem Äußeren, doch dann bemerkte der Tropfen, daß er gar kein Tropfen mehr war - er war zu einem ausgewachsenen Ding geworden, was tierische Ähnlichkeit mit einem großen Stein besaß - spätere Zivilisationen würden dazu Planet sagen, aber bis dahin fliegt noch viel Kaffee durch das Nichts. Intelligente Leser werden spätestens jetzt bemerkt haben, daß es sich hierbei um unsere gute alte Erde handelt.

Nicht ganz so intelligenten Lesern sei es jetzt gesagt.

Als da hätten wir noch unseren alten Mann; der in seinem Koffeinwahn bereits den ersten guten Einfall hatte. Blenden wir uns also hier sacht aus und wechseln den Schauplatz. Grübelnd und leicht zitternd schwebte er durch das Nichts, immer noch tropfnaß - aber halbwegs glücklich. Und nun zum ersten, angekündigten Einfall: Mit einem langen Schrei, was verdammte Ähnlichkeit mit "Beam me up, Scotty" aufwies, löste sich der alte, bärtige Mann langsam auf und materialisierte sich auf dem frisch mutierten Planeten, bzw. der Erde. Nun ist so ein Beam-Vorgang eine ziemlich anstrengende Sache und man sollte sich danach etwas ausruhen. Und so, da er nicht mehr weiter wußte, bediente er sich eines Mittels, welches auch schon beim Milchkaffee funktionierte. Er sprach: "Requisite: Macht mir mal 'nen Himmel ".

Und so geschah es. Ist ja klar, was würden wir ohne Himmel denn heute machen? So viel zum zweiten Tag.

The day after

Für die, die nicht rechnen können: Es folgt der dritte Tag. Er wachte mit Rückenschmerzen auf. Wer jemals schwebend über einem brodelnden Ozean eine Nacht verbracht hat, der weiß, wie weh das tut. Er schwebte langsam auf ein paar Liter Kaffee zu, der ein paar Meter weiter neben ihm schwebte. Eigentlich hätte der Kaffee wegen der Anziehungskraft im Ozean schwimmen müssen, aber er hatte angesichts der nicht gerade Kaffeefreundlichen Temperatur gerade keine Lust dazu. Also schwebte er. Als wäre es die natürlichste Sache. Nun, jedem das seine.

Einige Minuten später hatte der Milchkaffee einen Volumenverlust von etwa einem Liter zu beklagen. Und dem alten, bärtigen Mann ging es wieder besser. Nur die Rückenschmerzen blieben. Er überlegte lange, was er nun machen müßte. Nach einiger Zeit erblickte er zwei Rauchwolken, die in einiger Entfernung von ihm flogen. Er schwebte zu ihnen herüber und fragte sie, ob sie wissen, was man bei Rückenschmerzen machen muß.

Als die Rauchwolken langsam weiterflogen war um einiges sprachloser, wußte nun aber, was zu tun wäre. Es hatte ihn nicht verwundert, das die Wolke reden konnte, aber das die einen Doktortitel in Allgemeinmedizin hat, daß war doch etwas zu viel für ihn. Er mußte nun eine feste Unterlage finden, auf der er sich hinlegen könnte. Hilft immer, hatte die Wolke gesagt. Einige Stunden schwebte er tatenlos über das Wasser, bis ihm der rettende Einfall kam.

"Nun schaff doch mal einer das viele Wasser hier weg. Und seht zu, das ihr hier ein bischen was trocken kriegt. Sagt den Hamstern bescheidt, das sie hier sauber machen sollen. Und beeilt Euch ich hab Rückenschmerzen!". Sehr intelligent. Aber es funktioniert eigentlich immer. Wenigstens solange man daran glaubt.

Es dauerte eine Weile, denn das Wasser hatte eigentlich keine Lust sich zurückzuziehen und der Stoßtrupp Hamster hatte keine Lust zu bohnern. Aber auch so ein paar Hektoliter Wasser können den Lauf der Geschichte nicht aufhalten. Und so geschah es dann auch. Weil der alte Mann sehr Müde war, ging das auch mit der Namensgebung sehr schnell. Zu dem Wasser sagte er Meer, weil er davon einfach mehr sah. Und das Land nannte er Erde, weil ihm gerade nichts besseres Einfiel. Danach wandte der sich in Richtung Milchkaffee. "Du siehst zu daß Morgen frischer Kaffee auf der Erde wächst. Und pflanz auch noch was Anderes am." Dann legte er sich hin.

So einfach geht das. Nun wissen wir, wem wir die ganze Pflanzen- Vielfalt auf der Erde zu verdanken haben - und was zehn Liter Kaffee über Nacht alles machen können. Und dann machte endlich jemand das Licht aus. Und die Moral von der Geschichte: Lasse keinen Kaffee über Nacht stehen. Er könnte Landwirtschaft betreiben.

Der vierte Tag - Wünsche fröhliches mutieren...

Als er am nächsten Morgen aufgewacht war, betrachtete er das Ergebnis. Die Erde erblühte in den schönsten Farben. Irgendwo weiter unten, in Richtung Süden, erblickte er ein Land, welches über und über bedeckt war mit Kaffeepflanzen. Was ihm sichtlich gefiel. Was ihm nicht gefiel, war diese monotone Beleuchtung, welche die Erde in ein trübes Licht hüllte. Wie schnell würde der Kaffee erst wachsen, wenn er einem kräftigen Licht ausgesetzt werden würde? Gesagt getan.

Er erinnerte sich an die gigantischen Mutationsfähigkeiten der Kaffeetropfen und flog davon, um seinen Plan zu verwirklichen. Fern von der Erde traf er eine Meute Kaffeetropfen, die gerade damit beschäftigt war, kriegen zu spielen. Es bedarf schon eine ganze Zeit, um einen Hamster zu überreden, zu bohnern. Ein Kaffeetropfen ist da noch schwieriger zu überzeugen, daß er mal eben ein bischen Sonne spielen soll. Aber nach einer ganzen Weile, war es dann doch geschafft.

Verdrießlich, weil beim Spielen gestört schlich der Tropfen davon und mutierte irgendwo in den weiten des Alls vor sich hin, bis er schließlich eine Sonne war. Und da es den sogenannten Herdentrieb nicht nur bei Zwei- ,Vier- und was weiß ich noch wieviel-Beinern gibt., entstanden aus den restlichen Tropfen ein paar Planeten, Monde und diverse Sterne, welche wir heute allabendlich bestaunen dürfen. Was für eine Solidarität.

Seit diesem Tage, haben wir also unser Sonnensystem inklusive unserem Mond. Es wurde Nacht und der alte, bärtige Mann war glücklich, denn die Kaffeernte stand bevor.

Der fünfte Tag - Wo bleibt das Mittagessen ?

Früh am Morgen des fünften Tages, kurz nach dem Aufwachen. Das Wasser der Flüsse fließt so vor sich hin. Der Kaffee wächst und gedeiht. Eigentlich könnte es das Paradies sein. Ist es aber nicht. Ursachenforschung.

Der Himmel ? Ist in Ordnung. Der Magen ? Knurrt! Na also, gefunden. Warum knurrt der Magen ? Das Essen ? Ist gut, aber nicht sehr abwechslungs- reich. Morgens: Kaffee & irgendwas grünes grasiges. Mittags: Kaffee. Abends: Kaffee & irgendwas grünes blättriges. Daran mußte es liegen. Man ist schließlich kein Hamster.

Das Problem war nur, das die Vegetation der Erde zur Zeit nichts anderes hergab als Kaffee und irgendwas grünes, grasiges, blättriges. Er mußte sich also etwas eßbares beschaffen. Nur woher nehmen, wenn nicht existent. Er besann sich einen Moment, noch einen Moment und kam dann zu dem Schluß, daß es jetzt Zeit wäre zu handeln. Nur wie.

Zwei, drei Mal schwebte er um die Erde und irgendwas kam ihm merkwürdig vor. Alles war so still. So leblos und leer. Die Wellen der Meere, die Wolken, alles war völlig ungestört. So konnte es auf keinen Fall weitergehen. Und wenn man nicht mehr weiter weiß....

"Schafft mir mal die Hamster her...", war wider einer seiner mehr oder weniger genialen Einfälle. "Hört mir mal gut zu..." Und dann kam ein weniger detaillierter Plan von dem, wie er sich das so vorstellte. Diesem schlechten, durch ewigem Magenknurren sabotierten Plan haben wir es zu verdanken, das die Fische keine Beine haben, was zwar eigentlich gedacht war; aber die Hamster hatten Angst vor der Rache der Fische - aus was für Gründen auch immer - und hatten ihnen deshalb keine Beine gegeben. - Damit sie sie nicht verfolgen könnten.

Die beiden Wale, die die Hamster konstruiert hatten, waren eigentlich als kleiner Imbiß für zwischendurch gedacht, hatten sich dann aber dem Zugriff des alten, bärtigen Mannes dadurch entzogen, daß sie Richtung Südpol schwammen - Dort war es dem den alten Mann allerdings zu kalt - Und so vermehrten sie sich fröhlich. Wie die Geschichte nun mal war und ist, der Wal war - mehr oder weniger selbstverständlich - natürlich ein Vorfahre des Wales der sich viele Jahre später im Weltraum wiederfinden und ein nur sehr, sehr kurzes Walleben haben sollte.

Damit nicht genug! Da das Meer bis zum Mittagessen voll war, konnte es mit der Schaffung der Tiere weitergehen. Nach einem sehr reichhaltigen Mittagessen, bei dem es eigentlich Wal geben sollte, es dann aber aus oben genannten Gründen nur Delphin und Kaffee gab, ging es weiter. Die Hamster waren zwar nicht sehr be- sondern eher entgeistert, aber diese wurden gar nicht erst gefragt. Sie hatten zu arbeiten. Wozu gab es sie schließlich. (Noch intelligenter wäre die Frage: Woher kamen sie eigentlich ?)

Doch nun weiter. Dem alten Mann war in einem Anfall bewußt geworden, daß es in der Luft noch keine Tiere gab. Also hieß es nun die Vorratskammer zu erweitern. Frisch gestärkt und durch und durch motiviert (von dem Hamster- trupp einmal abgesehen), ging es ans Werk.

Das größte Problem war die Anziehungskraft, die dafür sorgte, das die Tiere nie in der Luft blieben, sondern regelmäßig abstürzten. Nun, so war wenigstens für das Abendessen gesorgt. Kurz vor dem Essen war es dann geschafft: Die ersten Vögel - er nannte diese Art von Tieren Vögel, weil, na ja egal... - wenigstens stürtzten sie jetzt nicht mehr ab. Das Essen war ausgezeichnet, Vogel in Meerwasser getaucht, leicht zu Frikassee gemacht mit Kaffee. Alle waren nun glücklich, nur die Hamster waren sauer, weil sie nicht fliegen konnten.

Und dann wurde es endlich dunkel auf der Erde und der alte Mann schlief zum ersten Mal richtig glücklich . Nur auf der Erde gab es ein paar Tiere, die nicht schlafen konnten, weil sie darüber nachdachten, warum sie sind, wo sie herkamen und vor allem: Was der Sinn des Lebens ist. Nur die Hamster hatten nun den Sinn ihres Daseins endlich begriffen, wurde ja auch Zeit. Na dann gute Nacht.

Der sechste Tag - Jeder macht mal Fehler.

Am nächsten Morgen, nach einem ausgiebigen Frühstück, begutachtete der alte Mann sein Werk. Er war sehr zufrieden mit sich und seiner Arbeit. Mit seiner Arbeit ? Richtig, die Hamster waren an diesem wunderschönen Morgen mal wieder mächtig sauer.

Nach seinem frühmorgendlichen Rundflug, beschloß er, daß es auf dem Land auch ein paar Tiere geben müßte. Denn eins war ihm aufgefallen, auf seinem Rundflug: Seine Vögel, waren noch nicht ganz perfekt. Einige von ihnen stürzten gelegentlich ab und ergaben ein nicht ganz so schönes Gesamtbild der Erde ab. Wie sah das schließlich aus, mit den ganzen herumliegenden Leichen. Es mußten also ein paar Tiere geschaffen werden, die da unten ein wenig aufräumten. Nach Ansicht der Hamster sollten diese Tiere mit einem großen Hunger ausgestattet werden...

Die Erschaffung dieser Tiere nahm den ganzen Tag in Anspruch. Außerdem war es eine ziemlich gefährliche Arbeit und die Hamster hatten einige Todesfälle zu beklagen, wegen plötzlich abstürtzender Vögel, die die armen Hamster erschlugen. Na ja, Schwund ist halt überall und niemand ist am Anfang perfekt.

So entstanden die Landtiere, darunter Robben, Krokodile, Elefanten und Nashörner um nur einige zu nennen. Natürlich alle unter dem Aspekt der Recyclingfähigkeit.

Nicht alle Tiere überlebten ihr Dasein als Prototyp. So gab es ein Tier welches vier Ohren, aber nur ein Bein hatte. Es wurde allerdings nicht weiter produziert, weil es immer umfiel. Ein anderes hatte vier Beine, also noch im Bereich des normalen, aber zwei Köpfe. Massenproduktion war unmöglich, weil die Köpfe sich nicht einigen und immer in getrennte Richtungen gehen wollten.

Am Ende war es dann geschafft. Manche Tiere hatten zwar Probleme mit einer Ungeraden Anzahl Beine zu laufen, und bei einem Tier hatte man den Kopf vergessen, so das es nichts sah und dauernd gegen irgendwelche Bäume lief, aber diese Probleme würden sich schon irgendwie beheben - natürliche Selektion ist hier das Stichwort.

Das war irgendwann um vier Uhr. Kaffeetrinken. Nach dem Kaffeetrinken schwebte er hoch über der Erde und besah sich sein Werk und fand, das er gute Arbeit geleistet hatte. Worauf die Hamster wieder sauer waren.

Als er sich die Erde so betrachtete, sah er gerade, wie ein Elefant gerade einen Fuchs zertrampelte. Etwas weiter entfernt prügelten sich zwei Löwen um einen abgestürzten Geier. Diese Geschichte endete damit, das genau in dem Moment ein Adler abstürtzte und den einen Löwen mit in die Ewigkeit nahm.

Es mußte also etwas geschehen, etwas, welches diese Anarchie beenden - alle Kriege beenden würde. In der heutigen Zeit würde man aufrüsten. Dies ging leider zu der Zeit nicht all zu gut, denn dazu müßten erst einmal Waffen erfunden werden und dazu hatten die Hamster keine Lust. Sie streikten.

Deswegen ging die nächste "Erschaffung" auch allein auf das Konto des alten Mannes. Das was jetzt kam, sollte die nächsten paar Milliarden Jahre die Erde beherrschen, damit endlich mal etwas Ordnung in den Haufen auf der Erde käme. Da der alte Mann nicht so viel Erfahrung hatte, wie die Hamster, und er bis jetzt nur ein paar Faultiere und Nasenbären geschaffen hatte, wurde die neuste Kreation nicht annähernd so gelungen, wie z.B. die Pinguine.

Er gab ihnen zwei Beine, zwei Arme und, was sich später noch als gravierender Fehler herausstellen sollte, einen Kopf - zum Denken, wie geplant war. Dieses Geschöpf nannte er dann Mensch. Angelehnt an das Wort "Matsch", denn sein erster Versuch, war von einem Elefanten, der nicht rechtzeitig bremsen konnte zerquetscht worden.

Er stellte den Menschen auf einen kleinen Berg und der Mensch fing auch sofort an Gesetze zu erlassen, Diäten zu erhöhen und weitere Neuerungen einzuführen. Der alte Mann war stolz auf sein Werk. Nur die Hamster ahnten schlimmes. Er schwebte zur Erde herab und sagte"Nun gehet hin und vermehret Euch. Aber bitte nicht so schnell wie die Karnickel, denn sonst wird´s hier bald arg voll." Sprach´s und verschwand.

Der siebente Tag - Endlich Urlaub.

Dieser Tag ist bekanntlich Sonntag und das bedeutet: Heute wird nicht erschaffen. Nun, die Erde ist ja auch ziemlich voll und nicht alle Tiere sind von ihrer Konstruktion her besonders ausgereift. Aber das wird sich schon ändern, mit der Zeit jedenfalls - und wenn nicht, dann ist das auch nicht schlimm. Dann gibt´s halt einen neues Universum - vielleicht war das ja schon Version Nummer was auch immer. Wer weiß das schon.

Vielleicht die Hamster ?

Epilog

Dann blies der dritte Engel seine Posaune. Eingroßer Stern, der wie eine Fackel brannte, stürtzte vom Himmel. Er fiel auf ein Drittel der Flüsse und Quellen. Der Stern heißt Bitterkeit. Ein Drittel des Wassers wurde bitter. Viele Menschen starben an dem Wasser, weil es vergiftet war.

Schaue in die Welt und sehe...


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