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der Lästerer

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Die Abenteuer des S.C.
von Starchild[GdL]
August 1999


Inzwischen war die Dämmerung schon längst vorbei und nur noch das fahle Licht des sichelförmigen Mondes erhellte die Nacht. Nicht gerade sehr viel, wenn man bedachte, daß er immer noch durch diesen Wald stapfte. Wenigstens erleichterte der Schnee ihm noch etwas die Orientierung. Ein Stück vor sich konnte er eine dunkle Wand erkennen. Nicht schon wieder Tannen, das würde sein Vorhaben weiter erschweren. Dadurch hatte er vorhin schon sehr viel Zeit verloren, aber er mußte es jetzt endlich zu Ende bringen. Mehrere Stunden stiefelte er jetzt schon vorsichtig durch den Schnee, aber wenn er sich schneller bewegen würde, könnte er sich nur verraten, was nicht gerade angenehm für ihn wäre. Ein kalter Wind bließ ihm entgegen und er zog sich den Pelz noch tiefer ins Gesicht. Warum mußte er immer wieder in solche Situationen geraten, dabei war es diesmal wirklich nicht seine Schuld. Er verfluchte sich selbst dafür, daß er so oft alles ausbaden mußte. Als wenn es keine Jüngeren für solche Aufträge gäbe. Aber schließlich verfügte er über die meiste Erfahrung und sowas war von großem Vorteil.

Ein leises Knacken direkt vor ihm lies ihn für einen Moment in absoluter Bewegungslosigkeit verharren. Hatte er es sich nur eingebildet? Darüber konnte er jetzt nicht nachdenken, er mußte noch vorsichtiger sein. Es schien ihm, daß der Schnee unter dem Gewicht seiner Schritte einen Höllenlärm verursachte, aber was konnte er daran schon ändern? Er mußte weiter und so wie die Tannen andere Wesen vor ihm verbargen, so versteckten sie auch ihn. Ein schwacher Trost, schließlich war es nur ein Glücksspiel, wer wen zuerst entdeckt. Zwar konnte man dieses Glück mit seinen Sinnen ein wenig strecken, aber er befand sich trotzdem nicht in einer überlegenen Position. Die ersten Schneeflocken fielen vom Himmel. Irgendwie hätte er damit rechnen müssen. Er konnte sich wahrlich angenehmere Plätze vorstellen, als mitten in der Nacht durch einen verschneiten unbekannten Wald zu laufen.

Abermals vernahm er dieses Knacken, und ihm schien es, als wäre es jetzt näher als zuvor. Er ging weiter und die Tannen lichteten sich wieder etwas. Angestrengt spähte er ins Dunkel hinaus und für einen flüchtigen Moment sah er ein rötliches Schimmern. Also doch. Jetzt war noch einmal seine volle Konzentration gefragt. Er schlich vorwärts, sofort bereit zu einem schnellen kraftvollen Sprung. Seine Muskeln waren gespannt und er bemerkte erst jetzt, daß seine Atmung viel schneller geworden war. Ein weiteres mal erblickte er diesen roten Lichtschein, jetzt war er sich absolut sicher. Er ging jetzt von Baum zu Baum, um jegliche Deckung zu nutzen. Ihm war inzwischen absolut klar, daß seine einzige Chance auf Erflog in einem überraschenden Angriff von hinten bestand. Gerade schwang er sich hinter einen weiteren Baum, als er ein unverkennbares Schnaufen vernahm.

Das war es nun also, die ganze Zeit, die er vorsichtig durch den Wald stapfte nur für die nun folgenden Minuten. Er war noch immer unentdeckt und so riskierte er einen vorsichtigen Blick in die Richtung, wo er sein Ziel vermutete. Zuerst konnte er nicht viel erkennen, aber dann konnte er eine unheimliche Silhouette im Schein des roten Lichts ausmachen, nur wenige Meter entfernt. Noch einmal schlich er sich in einem günstigen Moment zu zwei weiteren Bäumen. Dichter konnte er unbemerkt nicht herankommen, also bereitete er sich jetzt auf die Attacke vor. Als wenn auch sein Opfer die Bedeutung dieses Moments spüren konnte, hörte er ein grausiges Heulen. Er spähte noch einmal hervor und sah, daß dies seine Chance war. Mit großen Schritten stürmte er aus seiner Deckung hervor und auch sein Opfer hatte ihn nun bemerkt und drehte den gehörnten Kopf zu ihm um. Der Moment der Entscheidung war gekommen. Er oder ich.

Er stieß einen lauten Schrei aus und im nächsten Moment stürzte Santa Claus sich auch schon auf Rudolph. Diesem gefiehl das überhaupt nicht, aber er hatte keine Chance gegen 113 Kilo Lebendgewicht. Rudolph stieß noch einmal mit seinen Hinterläufen zu, aber Santa schwang sich geschmeidig zur Seite, und schon hatte er Rudolph auch schon am Geweih gepackt. Mit einem gekonnten Wrestlinggriff zwang er Rudolph zu Boden. Dieser gab nur noch ein klagendes Geheul von sich und im nächsten Moment war er vollkommen überwältigt.

Wieder einmal hatte Santa Claus es geschafft, den betrunkenen Rudolph einzufangen. Warum mußte der immer wieder solche Eskapaden abziehen, konnte er sich nicht wie all die anderen Rentiere benehmen? Aber Santa konnte nicht viel dagegen tun, denn schließlich war Rudolph der Liebling der Kinder und als solcher ebenfalls ein großer Star. Und gerade das war es auch, warum Santa einfach nicht von diesem Job lassen konnte, was sollte er nur ohne seine Fans anfangen? Schließlich hielt es ihn jung und einen vollwertigen Ersatz würde es niemals für ihn geben ...


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